lunedì 23 marzo 2015

Butteri - Die stolzen Reiter der Toskana

Im Wilden Westen von Italien, in der  Maremma Toskana, arbeiten noch heute berittene Hirten mit freilebenden Pferden und Rindern.



Kein Mensch weit und breit, scheinbar endlos zieht sich die von Pinien gesäumte, schnurgerade Straße dahin. An ihrem Ende liegt das tyrrhenische Meer, an dessen Küste sich von Pisa bis Latina die Maremma erstreckt, ein karges Sumpfgebiet, in dem bereits die Etrusker in Italien Pferde züchteten. Über der gelbbraunen Steppenlandschaft liegt feuchtheiß die Mittagshitze. High Noon im Parco dell'Uccellina, einem Naturschutzgebiet in der Nähe von Grosseto, in dem die Azienda di Albarese, ein staatliches Gut für Rinder- und Pferdezucht, liegt. Die freilebenden Pferde- und Rinderherden werden hier von den Butteri, den berittenen Hirten, von einer Weide auf die andere getrieben. In einer Staubwolke nähert sich die Herde, der Boden dröhnt von den Hufen der langhörnigen Rinder. Zu dritt treiben die Butteri die Tiere die Straße entlang auf die nächste Weide.Durch die Jahrhunderte hindurch wurden hier, in den Randgebieten der Maremma, Rinder und Pferde gezüchtet. Schon Plinius erwähnt in seinen naturkundlichen Schriften den bos silvestris, ein Waldrind der Region, das später mit den asiatischen Rindern, die mit den Barbareneinfällen aus dem Osten kamen, die maremmanische Rasse gegründet.



Auch das Maremma Pferd hat orientalische Wurzeln. Beide, Rind und Pferd, zeichnen sich durch Genügsamkeit, Langlebigkeit und Härte aus. Sie sine unempfindlich gegenüber Hitze und den Entbehrungen eines Lebens in freier Wildbahn und somit ideal für diese Landschaft und Art der Haltung geeignet. 
Gehütet und kontrolliert wurden und werden die freilebenden Herden weißer Maremma Rinder und dunkler Maremma Pferde von den Butteri, den Cowboys Italiens, die ihre Arbeit heute auf dieselbe Weise verrichten wie ihre Vorgänger vor hundert Jahren. Dass dies keine nostalgische Marotte oder für Touristen am Leben erhaltenes Spektakel ist, bestätigt der Leiter des staatlichen Gutes in Albarese. Dennoch ist der Beruf des Buttero vom Aussterben bedroht. Einst war seine Stellung mit sozialem Prestige verbunden, unter den Landarbeitern war der Buttero derjenige, der nicht nur die Obhut über das Viehhatte, sondern auch die Arbeiten der anderen kontrollierte. Heute ist das Rinderhüten zu Pferd etwas für Enthusiasten, die sich für Pferde, Reiten und die Arbeit mit Tieren in der freien Natur begeistern können.
 

Von den einst stolzen Herden von über 100.000 Rindern ist nach dem Weltkrieg und den Enteignungen der adeligen Großgrundbesitzer in Italien nur noch ein Zehntel des einstigen Bestandes übriggeblieben. Und auch die Pferdepopulation, die vor allem für die Kavallerie herangezogen wurde, ist stark zurückgegangen. Zunehmend wird daher auch der Tourismus als Einnahmequelle genutzt. Erfahrene Reiter können mit deen Cowboys der Toskana reiten und sie bei ihrer Tagesarbeit begleiten. Das Maremma Pferd ist als verlässliches Allroundpferd dazu bestens geeignet und wird auch anderweitig zunehmend als Trekkingpferd für Wanderritte eingesetzt. 
 
Während eines Reiterurlaubs in der Toskana beim Reiterhof Prategiano werden Sie ab und zu von Butteri begleitet und können eintauchen in diese Jahrhunderte alte Reitertradition der Toskana.

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